Brucker Zentrum für Gesundheit

Naturheilpraxis Martina Räke

 

Aderlass

Mit einer etwas dickeren Kanüle (meist 0,5-1,0) wird Blut aus einer Vene, meist Armvene entnommen. Anders als beim Blutspenden, wo 500ml abgenommen werden, liegt die Menge in der Regel zwischen 50 ml bis 300 ml und richtet sich danach, wie viel der „Körper hergeben mag“. Entnommene Menge und der Ort des Aderlasses richten sich z.B. nach Krankheit, Geschlecht, Konstitution und Alter des Patienten. Es kann sein, dass ein kleiner Aderlass nach einiger Zeit wiederholt wird. Durch den Aderlass und damit verbundenen Flüssigkeitsverlust in den Gefäßen kommt es zu einer Reinigung sowie Entlastung des Blutes. Der Blutverlust selbst wird durch das unmittelbar nachströmende Blut ausgeglichen.

Durch die Bewegung im Gewebe werden im Körper befindliche Giftstoffe direkt in das Gefäßsystem über die entsprechenden Ausscheidungsorgane aus dem Körper befördert. Die Therapie macht sich somit einen körpereigenen Mechanismus zunutze: Die Verringerung des Blutvolumens, die damit verbundene Anregung der Fließgeschwindigkeit in den entsprechenden Organregionen und der Impuls des Körpers, den „Blutverlust“ auszugleichen, indem er neue Blutzellen bildet, wodurch Sauerstofftransport und Immunkompetenz sich verbessern.

Der Aderlass gehört zu den ältesten, seit Jahrtausenden bekannten Heilverfahren und kann zu den Ausleitungsverfahren gezählt werden.
Der „Ge“brauch kam durch mittelalterliche Ärzte in „Miss“brauch, wodurch der Aderlass einige Zeit in Misskredit kam. Der Gynäkologe Bernhard Aschner erforschte um 1920 - 1930 die noch heute gültigen und angewandten Indikationsstellungen. Er prägte das moderne Verständnis dieser durchaus erfolgreichen Methode, so dass sie heute wieder den ihr angestammten Platz in die Naturheilkunde einnimmt.

Der Aderlass kann angewendet werden bei Entzündungen, Blutfülle (Plethora), zur Entgiftung sowie Stoffwechselverbesserungen aber auch zur Beruhigung bei lokalen Krämpfen (Koliken), Bluthochdruck, Stauungen, Neigung zu Schlaganfall oder Herzinfarkt. Auch bei chronischen Krankheiten wie z. B. Rheuma kann er zur Umstimmung eingesetzt werden. Er kann die Durchblutung und die Fließeigenschaft des Blutes verbessern und die Blutneubildung anregen.

Nicht anwenden wird man Aderlass in der Regel bei Blutarmut, wobei ein Aderlass mit sehr geringem Blutverlust durchaus hilfreich sein kann. Hier ist eine Kombination mit „Melken“ an Akupunkturpunkten ebenso wie bei Bluthochdruck denkbar. Abzuraten ist in jedem Fall von seinem Einsatz bei Patienten mit sehr niedrigem Blutdruck und sehr kranken bzw. geschwächten Patienten.

 

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