Lymphdrainage (u.a. nach Vodder, s.a. auch PPT)

Die manuelle Lymphdrainage ermöglicht über spezielle Griff- und Drucktechniken eine direkte Einflussnahme auf das Lymphgefäßsystem, um Wassereinlagerungen aus dem Körper zu entfernen (Verminderung von Ödemen) die im Interstitium, also im Zwischengewebe entstehen können.

Gewebeflüssigkeit wird über die prälymphatischen (davorliegenden) Kanäle zu den initialen (aufnehmenden) Lymphgefäßen transportiert. Ihr folgt, über die Anwendung spezieller rhythmischer Grifftechniken, eine Anregung der Lymphgefäßmotorik. Das Lymph“zeitvolumen“ steigt an, wodurch ein besserer Transport der Lymphozyten ermöglicht wird.

Die manuelle Lymphdrainage wurde ca. 1935 von Dr. Emil Vodder zur Verminderung von Ödemen entwickelt. Dr. Asdonk, Prof. Földi und andere, medizinische Institutionen verhalfen ihr zu wissenschaftlicher Erforschung und Anerkennung. Mittlerweile gibt es weltweit speziell ausgebildeten Lymph-Therapeuten, die über die erforderlichen medizinischen Kenntnisse in der Anatomie/Physiologie und Pathophysiologie des Lymphsystems verfügen.

Manuelle Lymphdrainage wird eingesetzt bei Lymphödemen (primäre und sekundäre) oder nach Operationen. Weiterhin bei Lipödemen oder phlebo-lymphostatischen Ödemen („Phlebo-“ für Gefäße wie Venen, Arterien, etc.). Die Behandlung kann zur Beeinflussung des Milieus der Grundsubstanz (nach Pischinger, modern häufig als „Matrix“ bezeichnet), z. B. bei rheumatischen, oder neurologischen Erkrankungen sowie zur Schmerzverminderung und Einflussnahme auf das vegetative Nervensystem angewendet werden.

Die manuelle Lymphdrainage darf nicht angewendet werden bei malignen Lymphomen (bösartigen), dekompensierter Herzinsuffizienz (vom Herzen nicht mehr auszugleichender Leistungsschwäche), durch pathogene (krankmachende) Keime hervorgerufene Entzündungen. Die Therapie sollte nur von einem speziell ausgebildeten Lymph-Therapeuten durchgeführt werden.